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  Dr. Pal Dragos

München, 24.11. 2005 09:52

Dr. Pal Dragos, Dr./Med.Univ.Budapest, Dipl.Soz.M.A.
Kostenexplosion im Gesundheitswesen: auch in der Zukunft nicht zu bremsen?

Die Diskussion über die Formen und Anzahl der Versicherungen lenkt vom Wesentlichen der Kostenexplosion ab. Die Absicht einer kollektiven Regulierung im Sinne einer Konsensgesellschaft greift zu kurz. In seinem Buch „Homöopathie oder Schulmedizin“ geht der Autor auf die in der gesellschaftlichen Diskussion unberücksichtigten Quellen der Kostenexplosion ein. Die symptombeseitigende Strategie der Schulmedizin bringt ein Fass ohne Boden mit sich. Mehr Berücksichtigung der Lebenskraft und der individuellen Konstitution aus homöopathischer Sicht setzen allerdings ein anderes Menschenbild voraus als die reduktionistische Strategie der Gesundheitspolitik es zulassen könnte. Ohne die Reflexion aus der Sicht einer anthropologischen Philosophie wird die tätige Zerstörung des menschlichen Körpers Hand in Hand mit der ungebremsten, suchtartigen Tendenz der Kostenexplosion des Gesundheitswesens ihre weiteren „Fortschritte“ feiern.

Jede bisherige politische Maßnahme, welche eigentlich die Absicht hatte die Kosten im Gesundheitswesen zu bremsen, war dazu verurteilt eine gegenteilige Wirkung zu entfalten, in einer suchtartigen Tendenz zu noch mehr Kosten beizutragen. Wieso dies? Die Antwort finden sie in meinem Buch mit dem Titel „Homöopathie oder Schulmedizin“, das den Schlüssel zum Problem der Kostenexplosion liefert.
In drei Essays, von verschiedenen Gesichtspunkten aus, versuchte ich die Probleme jener zu beschreiben, welche einer ausschließlich an den Absichten einer symptombeseitigenden Strategie orientierten Politik verhaften sind, und nicht die Bereitschaft aufbringen können sich selbst und ihre eigenen Handlungen zu reflektieren.
Es besteht eine nicht reflektierte, tiefe Übereinstimmung, zwischen der politische Strategie im Gesundheitswesen und den Grundsätzen der schulmedizinischen Behandlung der Versicherten.
Ohne Berücksichtigung ganzheitlicher Zusammenhänge erwartet man in der schulmedizinischen Versorgung die Beseitigung einzelner Symptome. Die unbedachte Folge dieser Strategie ist die Produktion potenzieller neuer Symptome. Statt diesen Teufelkreis zu erkennen und zu durchbrechen agiert die Gesundheitspolitik auf derselben Wellenlänge mit einem ähnlich fatalen Erfolg:
kostendämpfende Maßnahmen bringen noch mehr Kosten hervor.
Jedoch sollte hier die ständig versagende Gesundheitspolitik nicht zum Sündenbock gestempelt werden. Wieso nicht? Zuerst ist eine Sündenbockstrategie der methodische Teil jedes Versagens, das hier kritisiert wird. Damit ist eine solche Methode ungeeignet das Problem zu lösen, es sei denn, dass man Münchhausen Glauben schenkt, sich an dem eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen zu haben. Daher die Frage: Wie entkommt man dem Sumpf der Kostenexplosion?
Mit dieser Frage setzt sich ausführlich das oben erwähnte Buch. „Homöopathie oder Schulmedizin“ auseinander.
Die deutsche Gesellschaft hat sich seit den 70er Jahren erheblich verändert. Die Strategie der Wirtschaft oder das Marketing der Dienstleistungen hat es schon längst verstanden, dass die kollektive Orientierung eines so genannten fordschen Kapitalismus, oder in Deutschland eines rheinischen Kapitalismus, in das Panoptikum der Gesellschaftsformationen gehört. Die Individualisierung der Gesellschaft hat Maßstäbe gesetzt, welche zu übersehen mit dem Windmühlen-kampf eines Don Quijote gleichzusetzen wäre. Eine Gesundheitspolitik, welche gegen den Wind pinkelt, schlägt mit der Kostenexplosion ins Gesicht der Beteiligten. Wenn die Kosten der Medikamente dramatisch steigen, dann ist es kaum möglich im Stile der Vermittlung der alten Konsensgesellschaft mit den beteiligten Gruppen dauerhafte Erfolge zu erzielen. Symptomunterdrückung geht am schnellsten mit Medikamenten. Da sind dann Cortison, Antibiotika, Antirheumatika oder Ritalin gefragt. Schnell und effektiv auf den ersten Blick, mit verheerenden gesundheitlichen Kostenfolgen bereits auf den zweiten Blick.
Die zeitgenössische soziologische Forschung ist einig über eine Tatsache: In der Gesellschaft setzt sich die Tendenz durch, dass mit den Maßnahmen mit welchen man die unerwünschten Wirkungen (und die Kostenexplosion ist eine solche) verhindern will, deren unerwünschte Wirkung noch verstärkt. Allerdings ist diese Erkenntnis nicht besonders neu. Adorno und Horkheimer haben in ihrem berühmten Buch „Die Dialektik der Aufklärung“ diesem Problem, vergleichbar mit einem Teufelskreis, am Puls gefühlt. Die zunehmende Irrationalität der abendländischen Kultur lässt sich nicht mit rationalen Maßnahmen beheben. Im Gegenteil: die rationale Bekämpfung der Irrationalität intensiviert nur die Letztere.
Die Denkmethode einer problemlösenden Gesundheitspolitik muss sich daher der Frage stellen, ob die Denkstrategie ausschließlich auf die gerechte Verteilung der Ressourcen gerichtet werden sollte? Kann eine kollektive Medizin dem Einzelnen, dem Individuum gerecht werden? Wer die Aufgabe der Medizin in der ausschließlichen Beseitigung von Symptomen sieht und dabei nur über die Verteilung der Ressourcen meditiert, geht von einem falschen, reduktionistischen Menschenbild aus. Der damit verbundene Teufelskreis lässt sich auch nicht dadurch lösen, dass immer weitere Bevölkerungsgruppen in die falsche Strategie der Zwangsversicherungen akquiriert werden sollen. Am Ende eines verlorenen Krieges wird häufig selbst auf die Kindersoldaten nicht verzichtet. Dort geht es um frisches Blut, hier bei der Gesundheitspolitik um frisches Geld. Der Krieg gegen die Kostenexplosion ist mangels Reflexion längst verloren. Es wird weiterhin noch viel Geld verloren gehen.
Die eigentlichen Opfer sind nicht nur die Geldgeber sondern unter anderem die Kinder und damit eine zukünftige Generation selbst. In den Verteilungskämpfen sind sie schon längst unter die Räder gekommen. Die Lebenskraft der Kinder, ihr lebendiges Potenzial nahm in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich ab. Hier ist es eine der wichtigsten Aufgaben der Homöopathie, darüber aufzuklären. Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen ist nicht nur eine Frage des Geldes. Geld stinkt zwar nicht, wohl aber die Folgen der Kostenexplosion und diese auf jeden Fall bis zum Himmel.


Kontaktinformationen:
Pal Dragos:
Homöopathie oder Schulmedizin
Nordstedt: BoD - Books an Demand GmbH, 2005

Wachstumstrend Agentur:
Lindenschmitstr 35
81371 München



Vertragsbedingungen und Honorare:
Pal Dragos: Homöopathie oder Schulmedizin
180 Seiten, kartoniert EUR 24.80
ISBN 3833427787
Verlag Wachstumstrend in Zusammenarbeit mit
BoD GmbH, Norderstedt

Wachstumstrend Agentur
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81371 München

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