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Fachkonferenz zum Thema Rechtssicherheit elektronischer Archive hat am 13. Dezember 2005 in Berlin stattgefunden Digitale Langzeitarchivierung im Gesundheitswesen Kompetenznetzwerk "nestor" will auf Probleme und Lösungsmöglichkeiten aufmerksam machen Ein Rechenbeispiel verdeutlicht die gewaltige Dimension der Dokumentation und der Archivierung von Patientendaten und Verwaltungsunterlagen, mit denen wir es im deutschen Gesundheitswesen zu tun haben: Würde man alle Dokumente übereinander schichten, erzeugten die bundesweit rund 2000 Krankenhäuser jedes Jahr einen Stapel neuer Dokumente von einem Meter Höhe für jedes ihrer bundesweit über ca. 550.000 stationären Betten im Akutbereich. Mehr als 100 000 niedergelas-sene Ärzte erhöhen den Stapel um jeweils 5000 Blätter, weitere Dokumente fallen bei rund 50 000 Vertragszahnärzten und in ca. 10 000 Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen an – im gesamten Gesundheitsbereich werden jährlich rund 5 Milliarden Dokumente neu erfasst. Ihre Bereitstellung und Archivierung kostet jedes Jahr 2,5 Milliarden Euro. Es gibt kaum Einrichtungen, die ihre Daten ausschließlich elektronisch verwalten, aber die Menge der digital erfassten Dokumente, die „physisch“ gar nicht existieren, nimmt auch in den Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen stetig zu. Im Zusammenhang mit den elektronischen Dokumenten stellt sich dringend die Frage nach der Ordnungsmäßigkeit und Revisionssicherheit der informationstechnischen Verfahren zu ihrer Archivierung: Diese Prozesse sind so zu gestalten, dass sie gegenüber geltendem Recht (beispielsweise im Gerichtsverfahren) Bestand haben. In Deutschlands Krankenhäusern, Arztpraxen, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen werden jedes Jahr rund 5 Milliarden neue Dokumente erzeugt, deren langfristige Archivierung geschätzte 2,5 Milliarden Euro jährlich kostet. Gesetzliche Vorgaben regeln, wie lange die Dokumente verfügbar sein müssen. Digital erfasste Daten werden seit einigen Jahren mit elektronischen Signaturen versehen, um ihre Rechts- und Revisionssicherheit zu gewähren. Genau wie ihre Vorgänger in den Aktenschränken werden diese digitalen Unterlagen teilweise 30 Jahre und länger aufbewahrt und unterliegen dabei auch den gleichen Auflagen und Vorschriften. Prof. Dr. Paul Schmücker, Informatiker an der Hochschule Mannheim im Fachbereich Medizinische Informatik, erläutert die Probleme, die bei der Langzeitarchivierung digitaler Daten im Gesundheitswesen entstehen: "Wir erzeugen elektronische Signaturen mit Hilfe sogenannter kryptographischer Algorithmen, die ihre Sicherheitseignung relativ schnell verlieren können. Die Signaturen müssen immer wieder aufgefrischt werden, damit sie mit neueren Rechnern nicht manipuliert werden können. Signaturzertifikate müssen bei Zertifizierungsdiensteanbietern besorgt und gespeichert werden, weil die Zertifikate nur zeitlich begrenzt prüfbar sind. Gerade bezüglich der Signaturerneuerung und der Verifikationsdaten sind aber die verfügbaren Signaturstandards noch völlig unzureichend." Im Rahmen des Forschungsprojekts "ArchiSig" ( http://www.archisig.de ), an dem Prof. Dr. Schmücker für die Hochschule Mannheim als Projektpartner beteiligt ist, wurde eine wirtschaftliche Lösung zur automatisierten Verwaltung der digitalen Signaturen entwickelt, mit der die rechtliche Anerkennung der Daten langfristig gesichert werden kann. Die Herausforderung besteht nach Einschätzung Schmückers vor allem im gewaltigen Volumen der digitalen Dokumente und in ihrer Heterogenität: "In den Krankenhäusern liegen inzwischen geschätzte 20 bis 40 Prozent der Patientendaten in digitaler Form vor und die Dateien decken praktisch das ganze Spektrum gebräuchlicher Formate ab. Unsere Lösungen müssen deshalb prinzipiell auf allen Oberflächen programmübergreifend einsetzbar sein." Zu einer Fachkonferenz mit dem Thema "Rechtssicherheit bei der elektronischen Archivierung" war die interessierte Öffentlichkeit am 13. Dezember 2005 ins Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Berlin eingeladen. Details zu Programm, Vorträge und Bilder stehen online unter http://www.informatik.hs-mannheim.de/FachkonferenzBMWA/ . Schwerpunkte der Konferenz waren neben aktuellen Entwicklungen im computergestützten Dokumentenmanagement und rechtlichen Aspekten in der digitalen Archivierung auch die Ergebnisse aus dem Projekt "ArchiSig" sowie aus den Nachfolgeprojekten, in denen beispielsweise Pilotsysteme für die Anwendung der Archivlösungen realisiert wurden. (z.B. Transidoc: "Rechtssichere Transformation signierter Dokumente", ArchiSafe Langzeitarchivierung: http://www.archisafe.de ) Schmücker hebt insbesondere die wachsende Bedeutung von Standards für elektronische Signaturen im Gesundheitswesen hervor: "Die Signaturen wurden erst seit 2001 überhaupt gesetzlich reguliert. Wir müssen jetzt dringend die Defizite in der Standardisierung beseitigen." ArchiSig hat deshalb nationale und internationale Initiativen ins Leben gerufen, mit deren Hilfe diese Lücken geschlossen werden sollen. Mit einer nicht-kommerziellen Plattform für den interdisziplinären Austausch von Erfahrungen auf allen organisatorischen Ebenen und in allen Bereichen der langfristigen elektronischen Datenverarbeitung und -speicherung gibt das "nestor"-Kompetenznetzwerk zur digitalen Langzeitarchivierung ( http://www.langzeitarchivierung.de ) Ärzten und Verwaltungsmitarbeitern aus dem Gesundheitswesen Gelegenheit, sich frühzeitig mit Anforderungen, Aufgabenstellungen und Lösungsmöglichkeiten bei der Langzeitarchivierung zu befassen. Das Projekt "nestor" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und hat die vorrangige Aufgabe, ein Problembewusstsein für Langzeitarchivierung zu schaffen und Informationen, Materialien, Verfahren guter Praxis und technologische sowie prozessuale Standards zu sammeln und zu dokumentieren. Allgemeine Informationen über nestor erteilt Die Deutsche Bibliothek, Hans Liegmann (Projektleiter nestor), liegmann@dbf-ddb.de , Tel. 069 /1525-1141, http://www.langzeitarchivierung.de ; weiterführende Informationen zum Thema "Archivierung von Krankenunterlagen" sind erhältlich bei der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), Prof. Dr. Paul Schmücker, p.schmuecker@hs-mannheim.de, Tel. 0612 / 292-6206, http://www.informatik.hs-mannheim.de/aku . Hintergrundinformation: http://www.langzeitarchivierung.de/downloads/texte/presse_2005_12_14_hintergrund.pdf ca. 4700 Zeichen - Veröffentlichung frei, Beleg erbeten. Pressemitteilung und Antwortbogen als PDF: http://www.langzeitarchivierung.de/downloads/texte/presse_2005_12_14.pdf Kontaktinformationen: www.langzeitarchivierung.de/presse
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