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Wien (n-t), 25.05.2004 10:30


Fokus auf Epilepsie - europäischer Mediziner-Kongress in Wien

Am Sonntag, 30. Mai 2004 beginnt im Austria Center Vienna der 6th European
Congress on Epileptology. Dieser alle zwei Jahre stattfindende Kongress ist
eine der größten Veranstaltungen in Europa, die einem einzelnen
Gesundheitsproblem gewidmet ist. Während des fünf Tage dauernden Kongresses
werden mehr als 3.000 Delegierte aus ganz Europa und weiteren Ländern über
70 Einzelveranstaltungen besuchen. Dabei werden sie wichtige Aspekte der
Epilepsie präsentieren, diskutieren und lehren - Aspekte, die für drei
Prozent der europäischen Bevölkerung einmal in ihrem Leben relevant werden.


Jedes zweite Jahr organisiert die International League against Epilepsy
(ILAE), eine Non-Profit-Organisation mit offiziellen Verbindungen zur World
Health Organization (WHO), die größte europäische Veranstaltung zum Thema
Epilepsie. Für das Jahr 2004 wurde Wien als Veranstaltungsort ausgewählt. In
der Folge war die Österreichische Sektion der ILAE maßgeblich an den
Vorbereitungen des Kongresses beteiligt. Nun werden über 3.000 Teilnehmer
aus mehr als 80 Ländern vom 30. Mai bis 3. Juni aktuelle wissenschaftliche,
klinische und gesellschaftliche Themen der Epilepsie präsentieren und
diskutieren.

Prof. Gerhard Bauer (Österreich), Co-Chairman des International Organising
Committee, erläutert: "Der European Congress on Epileptology ist im Bereich
der Epilepsie die angesehenste Veranstaltung in ganz Europa. Sein Programm
ist für die wissenschaftliche Qualität und den großen Umfang ebenso
anerkannt wie international bekannt. So gelingt es der ILAE immer wieder,
Kliniker und Wissenschaftler aus ganz Europa zu diesem Ereignis
zusammenzubringen. Und gerade Wien, im Herzen der jetzt erweiterten EU,
symbolisiert hervorragend dieses pan-europäische Flair der Veranstaltung. So
freuen wir uns, den 6th European Congress on Epileptology diese Woche in
Wien begrüßen zu dürfen."

Das umfangreiche Programm des Kongresses bietet zahlreiche Gelegenheiten,
neueste Erkenntnisse über wissenschaftliche, klinische, und
gesellschaftliche Aspekte der Epilepsie zu erfahren. Dazu gehören:

Wissenschaftliche Aspekte:
Wie keine andere neurologische Erkrankung bietet die Epilepsie die
Möglichkeit, Hirnfunktionen besser verstehen zu lernen. Hirnvorgänge wie
Sprache, Gedächtnis, Emotion und andere höhere Hirnfunktionen lassen sich
auf verschiedenen Ebenen, von neuronalen Netzwerken bis zur einzelnen Zelle,
studieren. Während des Kongresses werden aber auch die Hintergründe zu den
genetischen, molekularen sowie physiologischen Mechanismen der Epilepsie
besprochen. Ein Schwerpunkt wird dabei die Frage sein, wie diese Mechanismen
zu dem Phänomen beitragen, dass zwar viele Patienten sehr gut auf moderne
Anti-Epiletika ansprechen, jedoch bei bis zu 40% keine positive Wirkung zu
erzielen ist. Inwiefern diese Mechanismen einen Ansatzpunkt bilden, diesen
Patienten auch medikamentös zu helfen, wird ebenfalls Thema der Diskussion
sein.

Klinische Aspekte:
Eine der vier Hauptveranstaltungen wird sich mit neuen
Therapie-Möglichkeiten im Bereich der Epilepsie befassen. Dazu zählen die
genetische Analyse der Patienten als Grundlage für maßgeschneiderte
medikamentöse Therapien, die Epilepsie-Chirurgie, die elektrische
Stimulation des Gehirns mit implantierten Elektroden sowie die
Neurotransplantation unter Verwendung von Stammzellen. Auf einer weiteren
Hauptveranstaltung werden die Ursachen, die genetischen Hintergründe und
Verläufe verschiedener Epilepsie-Syndrome diskutiert.

Gesellschaftliche Aspekte:
Ein weiteres zentrales Thema wird das häufig gekoppelte Auftreten von
neuropsychologischen und psychiatrischen Problemen bei Epilepsie-Patienten
sein. Auch wird das soziale Stigma thematisiert, das die Epilepsie heute
noch immer zu Unrecht trägt und das für viele Betroffene das Hauptproblem
ihrer Erkrankung darstellt. Eine andere Einzelveranstaltung wird sich mit
den für eine angemessene Patientenversorgung notwendigen Ressourcen in Ost-
und Zentraleuropa befassen.

Während des Chairman-Symposiums am Montag, 31. Mai (9 - 11 Uhr) werden
sieben angesehene Experten aus sieben Ländern über den Wissenstransfer von
der Grundlagenforschung in die klinische Praxis sprechen. Dabei werden die
Bereiche Mathematik, Physik, Genetik, Anatomie, Physiologie und
Pharmakologie im Mittelpunkt stehen. Den Höhepunkt dieses Symposiums wird
ein Beitrag über die Möglichkeit der Verwendung von Stammzellen zur
Neurotransplantation bilden (Zusammenfassungen der Beiträge werden am
Sonntag, 30. Mai unter www.epilepsyvienna2004.org/press.asp
<http://www.epilepsyvienna2004.org/press.asp> verfügbar sein). Weitere
Höhepunkte des Kongresses werden die Verleihungen zweier angesehener Preise
für überragende Beiträge zur Epileptologie sein. Dieses sind der European
und der Austrian Award, die am Mittwoch, 2. Juni bzw. Donnerstag, 3. Juni
vergeben werden.

Doch der Kongress dient nicht nur dem Ehren vergangener Fortschritte,
sondern soll auch dazu beitragen, die Problemfelder zu identifizieren, die
weiteren Erkenntnissen im Wege stehen. Dazu Prof. Christoph Baumgartner
(Österreich), Chairman des Scientific Advisory Committee des Kongresses:
"Die Fortschritte der letzten Jahre haben die Probleme vieler
Epilepsie-Patienten gelindert. Aber nur das ständige Bemühen nach einem
besseren Verständnis der wissenschaftlichen, klinischen, und
gesellschaftlichen Aspekte der Epilepsie wird es möglich machen, die
Probleme und Leiden der Patienten weiter zu reduzieren." Gerade in den
letzten Jahren haben österreichische Experten anerkannte Beiträge zur
besseren Analyse von epileptischen Anfällen, zu den diagnostischen Methoden
und zum Verständnis für die genetischen Ursachen der medikamentösen
Therapieresistenz geleistet. Zusätzlich haben sie eine Studie über die noch
immer problematische Wahrnehmung von Epilepsie in der Öffentlichkeit
unterstützt. "Der 6th European Congress on Epileptology wird es jungen sowie
etablierten Fachleuten aus Österreich gleichermaßen ermöglichen, ihr Wissen
mit anderen auszutauschen und zu erweitern. Die ILAE schafft gemeinsam mit
der Österreichischen Sektion der ILAE mit diesem Kongress eine ideale
Plattform, um Diagnose, Therapie und Patientenversorgung eines
Gesundheitsproblems zu verbessern, das allein in Österreich 65.000 Personen
betrifft", erklärt Prof. Baumgartner.

Das komplette Kongress-Programm ist unter
www.epilepsyvienna2004.org/scient_full.asp verfügbar.

Bitte beachten:
Pressekonferenz "6th European Congress on Epileptology"
Freitag, 28. Mai 2004
10.00 Uhr Café Landtmann
Dr. Karl-Lueger-Ring 4
1010 Wien



Bildunterschrift:


Kontaktinformationen:
Kathryn Hodgson
Congress Secretariat
M : + 353 86 272 1534
E kathryn@epilepsycongress.org

Till C. Jelitto
PR&D - Public Relations for Research & Development
Campus Vienna Biocenter 2
1030 Wien
T +43 1 505 70 44
E jelitto@prd.at
Ulrike Unterberger
Assistentin

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F +43 1 505 50 83
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