Ergebnisse des ifo Konjunkturtests im Oktober 2007 - ifo Geschäftsklimaindikator gibt geringfügig nach
Das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands tendiert im Oktober leicht
nach unten. Die aktuelle Situation wird von den Unternehmen etwas weniger günstig bewertet
als im Vormonat, der Wert liegt aber weiter deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. An der
zurückhaltenden Einschätzung der Perspektiven für die nächsten sechs Monate hat sich nichts
Wesentliches verändert. Die Ergebnisse sprechen für eine Fortsetzung des Aufschwungs, allerdings
mit nachlassender Dynamik.
Im verarbeitenden Gewerbe bleibt der Geschäftsklimaindikator weitgehend stabil. Zwar wird die gegenwärtige
Geschäftslage erneut etwas weniger positiv eingestuft, in den Erwartungen kommt allerdings
eine wieder leicht erhöhte Zuversicht zum Ausdruck. Hinsichtlich des künftigen Exportgeschäfts
hat sich der Optimismus aber etwas abgeschwächt. Die Personalpläne deuten auf eine leicht verringerte
Einstellbereitschaft hin.
Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe hat sich nicht wesentlich verändert. Die Unternehmen äußern
sich über ihre gegenwärtige Situation ebenso unzufrieden wie im Vormonat, und auch ihre Skepsis
in Bezug auf die weitere Entwicklung hat angehalten. Im Großhandel hat sich das Klima nach der Aufwärtstendenz
im Vormonat merklich abgekühlt. Die aktuelle Geschäftslage wird weniger günstig eingestuft,
die Geschäftserwartungen lassen sogar erstmals wieder eine leichte Skepsis erkennen. Dagegen
hat sich das Geschäftsklima im Einzelhandel wieder erholt. Vor allem die momentane Situation wird von
den Firmen besser bewertet. Auch die Perspektiven haben sich aufgehellt.
Hans-Werner Sinn
Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München
Legende: Das ifo Geschäftsklima basiert auf ca. 7.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden
Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre
gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können
ihre Lage mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monaten
als "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger" kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist
die Differenz der Prozentanteile der Antworten "gut" und "schlecht", der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der
Prozentanteile der Antworten "günstiger" und "ungünstiger". Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus
den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden
jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2000 normiert.
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