Hinter der Automobilindustrie und dem Gesundheitswesen ist die Logistikbranche mit einem Marktvolumen von 170 Milliarden Euro der drittgrößte Wirtschaftszweig, der rund 2,5 Millionen Arbeitnehmer direkt und weitere 600.000 Menschen in der Zuliefererindustrie beschäftigt. Über 90 Milliarden Euro entfallen auf Eigenleistungen bzw. die Werkslogistik, rund 79 Milliarden Euro wickeln Logistikdienstleister ab. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der Studie „Top 100 der Logistik 2006“, die von der Bundesvereinigung Logistik (BVL, Bremen) herausgegeben wurde. Auch die deutsche Intralogistikbranche ist weiter auf der Erfolgsspur. Nach Angaben des VDMA konnte der Umsatz um eindrucksvolle 15 Prozent gesteigert werden.
Das Gesamtvolumen erreichte so zuletzt 14,7 Milliarden Euro – und auch im laufenden Jahr erwartet der Verband weiteres Wachstum, das weiterhin von Innovationen getrieben wird. In diesem positiven Umfeld findet der 23. Deutsche Logistik-Kongress unter dem Motto „Menschen – Netze – Technologien“ vom 18. bis 20. Oktober statt.
Diese Headline könnte ebenso für die Neuentwicklung der Hamburger Still GmbH stehen, die als führender Anbieter für Intralogistik aufgestellt ist. Das neue Materialfluss-Managementsystem mit dem Kürzel MMS.i verknüpft in idealer Weise Menschen und Technologien durch die Schaffung von Netzwerken, die sich durch die Kombination von physischem Materialfluss und integriertem Informationsfluss auszeichnen.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die hohe Dynamik innerhalb der Logistikbranche ist in der Tat die konsequente Entwicklung von Systemen, die immer stärker den möglichst schnellen und effizienten Transport von Teilen und Komponenten mit einer begleitenden und durchgängigen Kommunikation begleitet. Diese Verknüpfung von Hard- und Software wird künftig eine noch größere Rolle spielen. Deshalb hat Still schon sehr frühzeitig auf eine durchgehende Integration von intelligenten Flurförderzeugen und Kommunikationssystemen gesetzt.
Das neue Werkzeug von Still optimiert die gesamte Supply Chain
Die Bereitstellung von Informationsplattformen und die Auswertung dieser Informationen als Basis für den Erfolg der gesamten Lieferkette und als Ausgangspunkt für weitere Optimierungen sind das Thema für die nächsten Jahre, das auch auf dem BVL-Kongress eine wichtige Rolle spielt. Als Voraussetzung einer Verbesserung von Qualität und Effizienz hat Still das neue MMS.i geschaffen, wobei das i eine multifunktionelle Bedeutung hat und ebenso für Intralogistik, Inter- und Intranet wie für international, interdisziplinär oder intermodular steht.
Das MMS.i bildet das Dach über alle Module und Nutzer. Die Architektur besteht im Kern aus den herkömmlichen Elementen Datenbank, Application Server und Internet Information Server (IIS), wobei die horizontale und vertikale Skalierbarkeit nahezu unbeschränkt gegeben ist. Alle Büroarbeitsplätze ebenso wie die einzelnen Fahrzeuge, die über einen eigenen Monitor verfügen, arbeiten browserorientiert über den Microsoft Internet Explorer mit dem MMS.i zusammen. Ein Internetzugang und die Berechtigung zum MMS.i genügen, um weltweit mit dem System zu arbeiten. Über alle denkbaren Datenübertragungssysteme – Standleitung, Telefon, Mobilfunk, Internet (VPN), Intranet, LAN, WLAN, WAN – lassen sich zusätzliche Nutzer an weiteren Standorten einbeziehen.
Unter diesem Dach sind alle weiteren Module angeordnet. Dazu gehören einerseits die wichtigen Bausteine der Intralogistik, also unter anderem Kommissionierung, Lagerverwaltungs- und Staplerleitsystem. Als weitere Bausteine der Architektur fungieren beispielsweise die vollständige Einbindung aller autonomen Fahrzeuge, die Still in den zurückliegenden Monaten entwickelt hat, ebenso wie RFID-Systeme zur Fahrzeuglokation und –navigation, Pick-by-voice-Systeme oder die Anbindung von Versandabwicklungssystemen. Daneben existieren wichtige Schnittstellen zu ERP-Systemen wie SAP oder BAAN.
Pick-by-voice: eine Lösung, die alle Sprachen der Welt beherrscht
Apropos Pick-by-voice: Auch im Bereich der sprachgeführten Systeme hat Still eine neue Lösung entwickelt, die alle Sprachen der Welt beherrscht. Jeder Mitarbeiter gibt dem System den notwendigen Wortschatz in seiner Sprache und seinem Dialekt vor – das Training dauert nicht länger als 20 Minuten und topSPEECH-Lydia®, so der Systemname, ist „im Bilde“. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sprachführungen befreien die Mitarbeiter von überflüssigen Tätigkeiten, sie behalten ihre Hände frei für die eigentlichen Arbeiten innerhalb der Intralogistik. Zudem können sie ihre Aufgaben ohne Unterbrechungen erledigen, dank topSPEECH-Lydia® werden Abläufe flüssiger und schneller. Die Leistungen steigen insbesondere bei der Kommissionierung, der Wareneingangs-Erfassung, Versandkontrolle und Inventur, für das Lydia hervorragend geeignet ist.
Das MMS.i schafft eine innovative Lösung für die gesamte Versorgungskette. Bislang sind Lagerhaltung und Transport oft noch Inseln. Die an der Lieferkette Beteiligten wissen häufig zu wenig voneinander mit dem Ergebnis, dass der Warenfluss zwar planbar, aber am Ende doch nicht vorhersehbar ist. Geringste Störungen in der Lieferkette verursachen Kosten und verzögerte Lieferungen – mit Folgen bis zum Kunden. Die Reaktionen auf derartige Ereignisse erfolgen meist zu spät und bedingen einen hohen personellen und technischen Aufwand. All diese Schwierigkeiten überwindet das MMS.i, weil es Informationsgrenzen beseitigt. Es verbindet Hersteller, Lieferanten, Lager, Produktion, Vertrieb, Web-Shop und Kunden in idealer Weise mit einer durchgängigen konsistenten Kommunikation. Alle Beteiligten verfügen jederzeit über alle notwendigen Informationen, was nicht nur die Effektivität des Gesamtsystems steigert, sondern auch Fehler reduziert und Stress für die Mitarbeiter abbaut. MMS.i speichert und analysiert die Daten der Intralogistik. Auf dieser Basis lassen sich Schwachstellen erkennen und beseitigen, Fehlerraten gegen null fahren und nicht zuletzt Kosten reduzieren.
Durchgängig modular: Der Kunde bestimmt, was er braucht
Durch den modularen Ansatz kann jede Lösung innerhalb des MMS nach den tatsächlichen Anforderungen des Kunden zusammengestellt werden – von der einfachen Ausführung nur mit einem Staplerleitsystem bis hin zu einer kompletten Supply-Chain-Version mit Kunden- und Lieferantenanbindung. Nicht benötigte Module werden einfach weggelassen, belasten also die Server und vor allem das Kundenbudget nicht. Zusätzlich gibt es aber auch neue Bausteine wie das TimeSlotBooking, das den Ablauf vom Pförtner bis zur Rampe durch ein elektronisches Leit- und Reservierungssystem optimiert. Auch Anlieferer und Abholer können Zeiten aus der Ferne buchen, das MMS.i stellt dann die notwendigen Ressourcen zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung und sorgt für optimalen Durchlauf.
Ein weiteres nützliches Instrument ist die WorkflowEngine, die bei bestimmten Ereignissen automatisch Prozesse auslöst. Dabei kann der Nutzer frei definieren, welche Ereignisse das sein sollen. Beispiele sind e-mails an Kunden, sobald die Kommission auf der Rampe bereitsteht, an den Spediteur, wenn die Lieferung abholbereit ist, an den Lieferanten, wenn der Mindestbestand einer bestimmten Ware oder eines Bauteils unterschritten wird oder an den Stapler, wann immer der Bedarf für einen Transport besteht.
Logistik ist heute ein strategisches Führungsmittel im Management von weltweiten Supply Chains. Sie spielt aber auch in einzelnen Wertschöpfungsprozessen eine bedeutende Rolle und wirkt so direkt auf Betriebsergebnisse und Unternehmenswerte. In diesem Sinne hat Still mit dem MMS.i ein komplett neues System entwickelt, das für die Zukunft der Intralogistik gerüstet und dank der Browser-Oberfläche leicht zu handhaben ist - und dem Motto des BVL-Kongresses „Menschen – Netze – Technologien“ voll gerecht wird.
Bildunterschrift:
Durchgehender Transport von Teilen und Daten: Mit dem neuen Materialfluss-Management-System (MMS.i) hat die Hamburger Still GmbH die Integration von Hard- und Software deutlich verbessert. Intelligente Flurförderzeuge (Foto) kommunizieren über moderne Terminals mühelos innerhalb der Versorgungskette.