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München, 09.03. 2007 09:55

AOK vereinbart Rabattverträge mit elf Pharmaunternehmen – weniger Kosten bei gleicher Wirkung und Qualität
Über 500 Medikamente für AOK-Versicherte zuzahlungsfrei

Die AOK hat erstmals mit elf pharmazeutischen Unternehmen Rabattverträge vereinbart, die Preisnach-lässe für insgesamt 43 Wirkstoffe und Wirkstoffkom-binationen beinhalten. Dadurch kann die AOK für über 500 Generika-Medikamente die Kosten deutlich senken. Die ausgehandelten Preise liegen bis zu 37 Prozent unter dem aktuellen Verkaufspreis in der Apotheke. „Von den Einsparungen, die wir mit den Verträgen realisieren, sollen natürlich auch unsere Kunden profitieren. Ab 1. April müssen Versicherte der AOK Bayern für die über 500 vom Rabattvertrag betroffenen Arzneimittel keine Zuzahlung mehr leis-ten“, so der Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern Dr. Helmut Platzer.

Durch die von Teilen der Phar-maindustrie gesteuerte und über die Medien verbrei-tete Kritik am AOK-Vertrag sollten sich Patienten und Ärzte nicht verunsichern lassen. „An der Qualität der Arzneimittelversorgung wird es keine Abstriche geben, schließlich handelt es sich bei den Generika um identische Wirkstoffe.“ Die Möglichkeit, die Therapie auf ein rabattiertes Arzneimittel umzustellen, sollten Arzt und Patient sachlich und offen besprechen. „Interessant ist dies, weil für die gleiche Qualität geringere Kosten anfallen“, so Platzer. Auf diese Weise könne jeder einzelne sowohl die eigenen als auch die Ausgaben der Solidargemeinschaft reduzieren.

Bei den Vertragspartnern der AOK handelt es sich um elf namhafte Pharmaunternehmen, die zusammen rund ein Drittel des weltweiten Generikamarktes abdecken. Generika sind Medikamente, auf deren Wirkstoff kein Patentschutz mehr besteht. Sie sind größtenteils identisch mit den Originalpräparaten, aber deutlich günstiger im Preis. „Die AOK nutzt konsequent den von allen Seiten geforderten Vertragswettbewerb im Gesundheitswesen. So können wir Kosten sparen, ohne Abstriche in der Qualität machen zu müssen“, so Platzer. Unter Wettbewerbsbedingungen sei es selbstverständlich, dass die Gesundheitskasse dabei ihre Marktposition als Bran-chenführer einsetze.

Dass bei dem Rabattvertrag nicht zum Zuge gekommene Pharmaanbieter sich kritisch und unsachlich äußern, verwundert nicht. Im Interesse ihrer Versi-cherten nutzt die AOK jedoch offensiv alle Chancen, auch künftig die erforderlichen Leistungen bei glei-cher Qualität zu einem angemessenen und versi-chertenfreundlichen Preis anzubieten.

Im Schnitt geben Pharmaunternehmen mehr als doppelt so viel für Marketing aus als für Forschung. „Ein dichtes Netz an Pharmareferenten sorgt nach wie vor dafür, dass Ärzte bei gleicher Wirkung eher teure Arzneimittel verordnen als günstige Generika“, so der AOK-Chef. „Dadurch entstehen sowohl den Krankenkassen als auch den Patienten in Form von hohen Zuzahlungen unnötig hohe Kosten.“ Selbst die Preise für Generika liegen in Deutschland oft noch deutlich über den Preisen in anderen europäischen Ländern. Die 20 umsatzstärksten Generika kosten hierzulande zum Beispiel 114 Prozent mehr als in Dänemark und 24 Prozent mehr als in Großbritan-nien. Die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel steigen seit Jahren mit zum Teil zweistelligen Zuwachsraten. Gaben die Kassen im Jahr 2000 noch unter 400 Euro je Mitglied für Arzneimittel aus, so sind es inzwischen über 500 Euro.


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