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München, 07.06. 2006 16:14

Staatsanwaltschaft München I will Ermittlungsverfahren einstellen



Rechte Hacker im Netz: Bleibt email-Attacke folgenlos? - Staatsanwaltschaft München I will Ermittlungsverfahren einstellen



Ein Jahr, nachdem Unbekannte das Sicherheitssystem eines der größten Presseportale Europas überwunden und dort die Mailingliste manipuliert haben, kündigt die Staatsanwaltschaft München I die Einstellung ihres Ermittlungsverfahrens an. Nach Angaben des Geschädigten, www.News-Ticker.org, sei bislang noch nicht einmal das Logfile, das diesen Eingriff dokumentiere, bei der Kriminalpolizeidirektion ausgewertet worden. Unbekannte hatten offenbar über gefälschte Bestätigungsemails die Registrierung Hunderter von email-Adressen erwirkt.



Die Staatsanwaltschaft räumt diesen Umstand zwar ein, geht jedoch davon aus, dass dadurch kein Straftatbestand erfüllt werde. Das sieht der Münchner Journalist und Pressefotograf Karl-Wilhelm Treml, seit drei Jahren Betreiber des Portals, anders. Er sieht §303a des Strafgesetzbuchs erfüllt, weil seine auf dem Webserver gespeicherten Newsletter-Empfängerdaten damals durch Dritte verändert wurden.

Das Delikate bei den rund 200 im April 2005 hinzugefügten email-Adressen: Dabei handelte es sich ausschließlich um Rechtsanwälte, die auf Abmahnungen im Internet spezialisiert sind, Anti-Spam Verbände und Organisationen wie der Chaos Computer Club. „Durch das Hinzufügen von Daten ist die Brauchbarkeit der gesamten Mailingliste für gewisse Zeit in Frage gestellt worden. Denn email-Zusendung ohne vorherige Anforderung kommt als Spam heute teuer zu stehen“, weiß Treml. Die Anmeldung von email-Adressen auf www.News-Ticker.org ist streng geregelt: Wer sich einträgt, erhält eine Rückantwort mit Freischaltlink, auf den er klicken muss, um zu bestätigen, dass er die Anmeldung selbst vorgenommen hat. Diese Authentifizierung war gefälscht worden. „Offenbar wird versucht, unsere redaktionelle Tätigkeit als Nachrichtenquelle für Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender im deutschsprachigen Raum zu behindern, indem wir Abmahnungen von den fälschlich eingetragenen email-Empfängern erhalten sollen.“ Treml will gegen die Einstellung des Verfahrens vorgehen: „Ich sehe dies nach wie vor als Angriff auf die Pressefreiheit.“

Die Hass-Tiraden, die seither gegen News-Ticker gerichtet sind, werden von einem Neonazi-Netzwerk von Hannover, Bremen, Stuttgart, München und von Pfadfindern in der Schweiz geführt. Kurz nachdem Treml einstweilige Verfügungen gegen die Verbalattacken erwirkt hatte, startete der Angriff auf seine Mailingliste.


Weitere Information zu den laufenden Streitigkeiten mit dem Heise Verlag erfahren Sie demnächst in der Rubrik „Secret Garden“ bei www.News-Ticker.org.



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